Kennen Sie diese drei Begriffe noch? Dann gehören Sie zu der Generation der Siebziger Jahre. Damals waren die drei K der feststehende Begriff für die soziale Rolle der Frau nach konservativen Wertvorstellungen. Sie sollte sich demnach um die Erziehung des Nachwuchses, die Hausarbeit und die Vermittlung und Einhaltung moralischer Prinzipien, wie sie die Kirche gebot, kümmern und vermitteln. Diese Erklärung und noch viel mehr können Sie bei Wikipedia nachlesen.
Die drei K waren in den Siebzigern noch total in, zumindest in der Generation meiner Eltern und Großeltern. Allerdings nur noch bedingt in meiner Generation und bei mir überhaupt nicht.
Die moderne junge Frau der Siebziger nahm die Anti-Baby-Pille, machte Abitur, ging zur Uni, oder hatte einen brauchbaren Abschluss nach zehn Schuljahren, besuchte eine Fachschule, oder begann eine Lehre. Sie stand – im Gegensatz zu ihrer Mutter – auf eigenen Füßen, verdiente eigenes Geld und mit dieser beginnenden Emanzipation veränderte sie auch das Männerbild in der Gesellschaft. Diese junge Generation orientierte sich an den Hippies, deren Mode, Frisuren, Musik und Philosophie schon bald zur Weltanschauung wurden. Die Älteren nörgelten viel und kräftig an diesem neuen Zeitgeist herum und für die Kirche war alleine schon die Erfindung und Einnahme der Pille ein massives No-Go.
In den Siebzigern regierten Willy Brandt und Helmut Schmidt das Land, die Mauer trennte Deutschland, die Rote Armee Fraktion mordete und terrorisierte unser Land, Karol Wojtyla wurde Papst und in Deutschland fand die Fußball-WM statt. Und irgendwann hatte man das Gefühl, die drei großen K haben sich aus unserer Kultur verabschiedet. Doch plötzlich, in den 2000er Jahren sind die drei K wieder in Mode gekommen.
Doch nun steht das dritte K nicht mehr für Kirche sondern für Karriere. Frauen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten mehr und mehr emanzipiert. Sie schwenken nicht nur Töpfe überm Hightech-Herd, kurven nicht nur mit Staubsauger und Putzlappen durchs Eigenheim, sie sind auch in den Chefetagen namhafter Unternehmen äußerst angesehen, aktiv, begehrt und nicht mehr wegzudenken. Die Ladys der Zweitausender sind taffer denn je, bestens ausgebildet und haben schon den einen oder anderen vom starken Geschlecht links überholt.
Diese modernen Vertreterinnen des schönen Geschlechts sind selten Singles, aber immer öfter auch Mütter, Ehefrauen und Managerinnen von Haus, Küche und Garten. Tatkräftige Unterstützung leisten ihre Ehemänner, die gleichzeitig Väter und Unterstützer im trauten Heim sind, obwohl – oder gerade weil – sie beruflich auch auf der Karriereleiter stehen.
Die Evolution ist noch nicht abgeschlossen, der Homo Sapiens wird sich verändern, solange er lebt, hat ein kluger Wissenschaftler gesagt. Und so ist das bestimmt auch bei Männern und Frauen der Neuzeit. Die drei großen K werden vermutlich immer bedeutungsvoll bleiben, aber welcher Sinn in der Zukunft sich hinter jedem einzelnen K verbirgt, steht in den Sternen.
Wichtig ist nur, dass das große K nicht untergeht, dass Kinder es in der Schule lernen, die Küche was Leckeres und Gesundes anzubieten hat und die Kirche vielleicht mal ein bisschen mit der Zeit geht, denn wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit….