Der geht ab wie ein Zäpfchen! Überall ist er. Ohne ihn geht keine Talkshow. Alle Medien fahren auf ihn ab. Am Stammtisch ist er die Nummer eins. Super-Martin ist überall. Er ist das Salz in der SPD-Suppe.
Eine Lebensmittelkette warb früher mal mit dem Slogan: Keine Feier ohne Meier! So ist das derzeit mit Martin Schulz, ohne ihn geht nichts! Ohne Schulz kein Impuls! Mitgliederschwund gibt’s nicht mehr – Zuwachs heißt das Zauberwort. Ist Schulz der deutsche Trump – von null auf hundert an die Spitze? Wie sieht sein Programm aus? Kann er Kanzler? Was ist mit seinem Privatleben? Verheiratet, zwei Kinder – und sonst? Ob diese Euphorie bis September anhält?
Und noch einer geht voll durch die Decke: Der kleine dicke Wonneproppen mit den Pausbäckchen springt mittlerweile recht leichtfüßig die Gangway runter. Wenn die Yellow Press und ihre TV-Geschwister uns nicht schon vor Wochen – unter dem Siegel der Verschwiegenheit und jeder für sich exklusiv natürlich – berichtet hätten, dass Sigmar Gabriel sich einer Magenverkleinerung unterzogen hat, müssten wir denken, dass der arme Kerl vor lauter Stress vom Fleisch fällt. Oder ist Joschka Fischer vielleicht sein Vorbild? Der hatte während seiner Grünen-Karriere auch manchmal mehr manchmal weniger Gewichtiges zu vermelden.
Geht die alte Tante SPD wirklich ab wie ein Zäpfchen? Zeigt sie es allen und ist es ein letztes Aufbäumen, bevor ihr die Luft endgültig ausgeht? Hält dieser Hype an oder verpufft er mit den anstehenden Landtagswahlen im Saarland, Schleswig-Holstein und NRW? Man darf gespannt sein, wer wohl vom Zäpfchen-Effekt profitiert.
So ist das nun mal: Einer geht, ein anderer kommt. Jeder ist ersetzbar, heißt es – allerdings auch neue Besen kehren gut! Abwarten und Tee trinken, hat sich bei Seglern bewährt, wenn Ebbe oder Windstille ist. Und wie ist das in der Politik? Da wird so manches ausgesessen…ist auch eine Form des Abwartens!