Tigi – da bist du ja wieder……….!

Immer klingelt das Telefon im unpassenden Moment. W. ist im Keller und macht das sauber und räumt das auf, was Tigi und seine Freunde neulich dreckig gemacht und in Unordnung gebracht haben. Ich stehe in der Küche, schneide Knoblauch und bereite das Abendessen vor. Mit klebrigen Fingern nehme ich den Hörer ab und melde mich. „Wie jetzt, Polizei in Bremerhaven, Wachmeister Thomas Sch., ….. und bitte was wollen Sie jetzt von mir? Ein ausgewachsener Tiger ist bei Ihnen eingesperrt und der hat unsere Telefonnummer angegeben und wir sollen den nun bei Ihnen abholen. Ja klar, kennen wir Tigi! Nee, da müssen Sie keine Angst haben, der beißt nicht. Am besten ist, Sie geben ihm ein bisschen Müsli! Ja, ja, wir kommen gleich!“

Völlig aufgeregt düse ich runter in den Keller und verklickere meinem Mann, dass Tigi in Bremerhaven auf dem Polizeirevier sitzt, Hunger hat, Rotzblasen und Dreierschnecken flennt und abgeholt werden will. „Komm schnell, lass und hinfahren, bevor die den in einen Zoo verfrachten, oder ins Tierheim schaffen!“

Unser Tigi ist wieder da, juchhu! Zwei Wochen und drei Tage war er fort und wir hatten solche Angst, ihn niemals mehr wieder zu sehen. Und nun steckt er wohlbehalten in Bremerhaven in einer Polizeizelle.

Die Vermutung, dass er in einer Polizeizelle steckt ist total falsch, wie wir beim Eintreffen auf dem Polizeirevier feststellen durften. POM – also Polizeiobermeister – Thomas Sch. (…den kennen wir doch?) begrüßt uns freundlich und geht gleich mit uns auf den hinterm Haus gelegenen Parkplatz des Reviers. Dort sitzt Tigi in einer großen Grünen Minna vor dem  Tatütata-Knopf, so dass Blaulicht und Sirene immer wieder anspringen. Auf der langen Bank im Auto, wo sonst die Polizisten bei einem Einsatz sitzen, sitzen sie auch jetzt. Diesmal aber gefesselt mit ihren eigenen Handschellen. Alle Uniformträger sind so zusagen miteinander durch die Fesseln verbunden und an den Außenseiten sind ihre Handschellen an den oberen Haltegriffen festgemacht.

„Tigi“ schreie ich auf, „was machst du denn da? Komm da sofort raus aus dem Auto! Und Tigi, lass die Beamten frei!“ Herr Thomas Sch. schüttelt aber nur lachend den Kopf und sagt: „Ach lassen Sie ihn mal, ist doch goldig, wie er mit meinen Kollegen spielt. Macht doch allen Spaß und er tut doch niemandem was. Er ist doch so ein liebes Kerlchen!“

Irgendwann gibt es einen herzlichen und sehr tränenreichen Abschied und Tigi verspricht seinen neuen Freunden, bald mal wieder zu kommen und er springt völlig fix und foxi in unser Radieschen und pennt auf der Stelle laut schnarchend ein.

Ach ja, Herrn Thomas Sch. kennen wir tatsächlich. Er hat mal hier bei uns ganz in der Nähe auf einem Polizeirevier gearbeitet und pflegte einen sehr netten Kontakt zu unserer 91jährigen Oma, Mutter und Schwiegermutter. So trifft man sich also wieder!

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