Sonne satt und Flaschen leer

Der Stern piekt kräftig. Zu viel Sonne ist ungesund – das wissen wir. Sonnenschutz muss sein, für die Kids sowieso, für alle anderen Zweibeiner auch.

Mensch, Tier und Natur lechzen nach Wasser. Petrus hat seit Wochen den himmlischen Wasserhahn zugedreht. Und wenn er ihn aufdreht, dann so heftig, dass es auch wieder zu viel ist.

Flaschen sind knapp. Nee, nicht die in Politik, Wirtschaft und Sport. Also die richtigen aus Plastik und Glas, motzen die Getränkefabrikanten. Sie könnten viel mehr abfüllen, aber ohne die entsprechenden Pullen geht’s eben nicht.

Leute, tragt euer Leergut zum Händler, dann klappt’s auch mit dem Pfandgeld!

Eis ist begehrt wie nie. Eisdielen und kreative Eisboutiquen verdienen sich derzeit dumm und dämlich. Jeder hat Bock aufs kalte Schleckerzeug. In den Kühltruhen der Supermärkte herrscht oft sogar gähnende Leere, hat der Radio-Mann vorhin berichtet.

In Schwimmbädern, am und im Wasser ist der Teufel los. Alles was Schwimmflügel – oder auch nicht – hat, will Planschen, Schwimmen und Tauchen. Und pinkeln natürlich auch. Wer viel trinkt muss oft aufs Klo und am Strand sind Dixi-Klos nicht immer vorhanden. Falls doch, dann ist es nur selten Meister-Proper-gepflegt.

Die Fische, die der Hitzewelle bisher die schuppige Schulter gezeigt haben, sind wegen der Menscheninvasion längst abgehauen. Die nicht hitzeresistenten liegen mausetot am Ufer und begeistern die grünschillernden Schmeißfliegen und sind für so manchen Struppi und Waldi die optimale Gelegenheit zum Suhlen.

Essen muss man auch – nur Eis zu essen ist ein No-Go! Eine kräftige Wolke von altem Frittenöl benebelt den Strand. Irgendwo grillt jemand Hühnerbeine oder BBQ-Rippchen. Die eigenen Stullen biegen sich vor Hitze, der Salat ist welk, das Obst warm, die hartgekochten Eier müffeln streng, das Bier und andere Getränke sind magenfreundlich. Die Kühltasche ist ein Flopp und was für Warmduscher!

Es wird windig. Donner grollt in der Ferne. Wolken ziehen auf, die ersten Tropfen fallen auf das sandige Handtuch. Plastiktüten, Sandeimer, Schippen und anderes Zeug fliegt durch die Gegend. Eltern suchen nach ihrem Nachwuchs zwischen all den orangefarbenen Schwimmflügeln. Donner kracht, Blitze zucken. Die kräftigen Windböen peitschen den Regen über den Strand. Alle suchen irgendwas, final dann aber das Weite.

Die Sandburgen sind verlassen. Der Strand gleicht einem Schlachtfeld aus allen möglichen Utensilien. Auch jede Menge leere Flaschen liegen im Sand.

Wohl dem, der genug Taschen, Tüten und Säcke dabeihat! Denn wer jetzt fleißig sammelt, kann vom Flaschenpfand vielleicht sogar den nächsten Urlaub buchen – zumindest anzahlen.

28.07.2018