… wer’s nicht tut kriegt auch kein Kind!
Kluge Sprüche und Lebensweisheiten kannte der Volksmund schon immer und hielt sie für alle Lebenslagen parat. Viele sind auch in unserer modernen Zeit bekannt und anwendbar. Selbst Wetterregeln wie wenn der Hahn kräht auf dem Mist, dann ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist, sind noch immer total in. Schauen wir dem Volk einfach mal aufs Maul – Sie werden sich wundern, was Sie alles kennen – seit Ihrer Kindheit und aus dem täglichen Leben!
Abends sind die Faulen fleißig.
Müßiggang ist aller Laster Anfang.
Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf.
Wer kennt diese Sprüche nicht? Sie beschreiben das Bild der faulen Zeitgenossen, die null Bock aufs Arbeiten haben und das lieber anderen überlassen.
Dreimal umgezogen ist wie einmal abgebrannt.
Unter jedem Dach wohnt ein Ach.
Trautes Heim, Glück allein.
Das Glück ist ein Rindvieh und sucht seinesgleichen.
Glück und Glas wie leicht bricht das.
Gleich und Gleich gesellt sich gern.
Mit diesen Weisheiten waren uns unsere Altvorderen davor, dass Lebensglück allzu leichtfertig aufs Spiel zu setzen und pfleglich mit den Geschenken des Lebens umzugehen.
Der Teufel hat seine Großmutter erschlagen, weil sie keine Ausrede mehr wusste.
Ist dieser Spruch nicht herrlich? Ich glaube, er ist für die bestimmt, die ihre Sätze in der Regel mit ja aber beginnen und ständig Rechtfertigungen benötigen.
Na, wer fällt Ihnen dazu ein? Oder erwischen Sie sich sogar manchmal selbst dabei, auch ein kleines Ausredengenie zu sein? Es soll ja Menschen geben, die abends ihr Nachtgebet damit beenden: Lieber Gott erhalte mir meine Ausreden!
Und ohne die allseits beliebten Bauernregeln geht nun mal gar nichts……
Bei rotem Mond und hellen Sterne, sind Gewitter gar nicht ferne.
Gewitter in der Vollmondzeit, verkünden Regen weit und breit.
Wirft der Maulwurf hoch im Januar, dauert der Winter bis Mai sogar.
Blühen im Herbst die Bäume aufs neu, währe der Winter bis zum Mai.
Je tiefer der Schnee, umso höher der Klee.
Jetzt gibt’s noch ein paar Totschlagargumente obendrauf, die so ganz typisch Volksmund sind und die Sie kennen und vielleicht schon oft benutzt haben:
Man kann aus einem Esel kein Rennpferd machen.
Wer die Musike bestellt, muss sie auch bezahlen.
Der Erfolg hat viele Väter.
Fast hätte ich diese Weisheit vergessen:
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.
Erinnern Sie sich noch an Ingrid Steeger, Peer Augustinski & Co.? Das war Klimbim, die erste Comedy-Serie im deutschen Fernsehen der siebziger Jahre. Die Steeger und ihre Mitstreiter hatten oft so flotte Sprüche auf den Lippen, dass es einem die Schamesröte ins Gesicht trieb – damals allemal, heute wär’s nur ein müdes Schmunzeln wert! Und so haben die damals den alten Spruch ein klein wenig abgeändert „Wer’s dir heut nicht kann besorgen, in den verlieb dich auch nicht morgen“
Zum Schluss will ich noch auf die schöne Welt des Landlebens hinweisen.
Wer liebt nicht die ländliche Idylle mit Mensch und Tier, das Verweilen am Busen der Natur, kein Großstadtlärm – nur Abgeschiedenheit zwischen Misthaufen und Heustadel? Da geht es eben noch ländlich-sittlich zu und alles ist irgendwie menschlich!
Arbeitet die Magd im Stalle nackt, der Bauer daran sehr viel Freude hat.
Man muss alles versuchen, hat die Magd gesagt und nachher was in der Wiege gehabt.
Rutscht im Märzen dem Bauern die Hose war das Gummi im Februar schon lose.
Liegt der Bauer tot im Zimmer lebt er nimmer.
Wenn sich das Jahr dem Ende neigt, der Bauer in die Wanne steigt.
Riechen streng des Bauers Socken, war der letzte Winter trocken.
Wenn im Hof der Metzger parkt, kriegt das Schwein ’nen Herzinfarkt.
Wenn Eisbein als Menü ansteht, das arme Schwein auf Krücken geht.
Und:
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen!
Das trifft auch auf den Bauern zu, denn:
Ferien auf dem Bauernhof findet selbst der Bauer doof…